Sport-, Natur- und Gastronomieroute


Folge der Route

Genossenschaft der Fischer

Wie man so schön sagt: «Es ist Wasser unter den Brücken geflossen». . . Seit Grado größtenteils von der Fischerei lebte, die Fischer auf den kleinen Inseln in den charakteristischen Häusern wohnten und der «Batelante» an Bord seines flachen Kielbootes vorbeikam, um den Fisch einzusammeln. Auch die Zeiten der Sardinenfabriken, Industriebetriebe zur Konservierung und Verarbeitung vor allem, aber nicht nur, von Sardinen während der österreichisch-ungarischen Zeit, scheint weit entfernt zu sein. Anfang der 30er Jahre gründeten die Fischer von Grado eine Genossenschaft mit Direktverkauf auf einem selbst verwalteten Markt. Am Ende des 20. Jahrhunderts umfasste sie etwa 100 Schiffe, und sie repräsentiert heute noch den größten Teil der in diesem speziellen Sektor tätigen Personen. Für die Genossenschaft ist die Förderung der Meeres- und Lagunenkultur im Hinblick auf den Umweltschutz von größter Bedeutung. Nicht nur durch die Organisation der Sommerfeste, wie z. B. die charakteristische und schmackhafte «Sardelada» und der Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen, sondern auch mit dem Projekt «Zero Miglia» haben die Fischer ihre besondere Aufmerksamkeit für die lokale und saisonale Kundschaft gezeigt: vor mehr als 10 Jahren wurden sowohl eine Verkaufsstelle für die frischen Fische als auch das gleichnamige Restaurant entlang des Kais gegründet, in dem die Tradition der Fischküche von Grado, wenn auch mit einigen innovativen Zugeständnissen oder schmackhaften Variationen, bewahrt bleibt. In wirtschaftlicher Hinsicht wurde mit dem Übergang von der Genossenschaft zum Unternehmerbetrieb das Ziel verfolgt, die Arbeit der Mitglieder und ihren Tätigkeitsbereich zu modernisieren und aufzuwerten, da die Erhaltung vieler damit verbundener Berufe und lokaler Arbeitsplätze sowie die Instandhaltung eines «Lebens» über mehrere Generationen hinweg für die Insel von größter sozialer Bedeutung sind. Goldbrasse, Wolfsbarsch, Seezunge, Rotbarsch, Meeräsche und Sardinen, aber auch Tintenfische, Stabmuscheln und vieles mehr können gekauft oder verkostet werden. Somit wird dem Endverbraucher die beste Garantie bezüglich der Frische und des Herkunftsnachweises je nach Saison, Wetter und der Schonzeiten gegeben.

Markthalle

Heute kann man seine Einkäufe "im Netz" erledigen, während man vor nicht allzu langer Zeit noch mit einer Netztasche einkaufen ging... Außerdem schienen vor der Ausbreitung von Einkaufszentren mit Hyper- oder Supermärkten die verschiedenen Lebensmittelläden zusammen mit Fischhändlern und Obst- und Gemüseläden die Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen. Nicht zu vergessen der Wochenmarkt, der auf unserer Insel am Samstagvormittag im Stadtteil Città-Giardino abgehalten wird. Mit seinem reichen Warenangebot war und ist die Markthalle eines der beliebtesten Ziele für den täglichen Einkauf oder für den Kauf von Spezialitäten: Obwohl nicht gerade vom Aussterben bedroht, sind Markthallen immer schwieriger zu finden und werden fast zu Touristenattraktionen, wie La Bouqueria in Barcelona oder der Naschmarkt in Wien. Die heutige Markthalle von Grado, die sich im Herzen des historischen Zentrums auf der Piazza Duca d'Aosta gleich hinter dem antiken Castrum befindet, entstand zu Beginn des letzten Jahrhunderts mit einem Lebensmittel- und einem Fischmarkt: man muss auf die rasante Entwicklung des Tourismus in Grado während der österreichischen Ära zurückgehen, um zu verstehen, wie sich der Bedarf und die Nachfrage nach Lebensmitteln in der Folge verändert haben. In der frühen Nachkriegszeit wurde das Gebäude, das den Markt beherbergt, im Stil der damaligen Zeit vergrößert, aber auch heute noch kann man, wenn man außen verweilt, die ehemaligen Dekorationen in Form von Fischen erkennen, die die rechte Seite kennzeichnen. Der Bezug zum Mercato Coperto in Gorizia ist nicht zu leugnen, auch wenn unsere Struktur wesentlich kleiner ist als der Komplex in der Hauptstadt des Isonzo. Nicht zuletzt ist sie aus architektonischer Sicht allgemein zugänglich. Unter dem Namen "L'Isola al Mercato" (Insel auf dem Markt) werden Produkte für jeden Geschmack und jedes Budget angeboten: vom einfachen Brot bis zu den feinen Weinen des Collio, von Obst und Gemüse der Saison aus dem nahe gelegenen Festland von Aquileia oder aus dem landwirtschaftlichen Ortsteil Fossalon bis zu Olivenölsorten aus Süditalien, von friaulischen und karsischen Spezialitäten, sowohl süß als auch hochprozentig, bis zu Köstlichkeiten aus anderen Regionen der Halbinsel. Es ist wie ein Besuch bei alten Freunden: Für Fisch, Schalen- und Krustentiere können Sie zum Beispiel zu Jana und Michela gehen, und für verpackte oder frische Lebensmittel zum Stand von Paolo und Paola. Auch andere Anbieter werden vor Ort sein, um Sie mit den besten regionalen oder anderen Produkten zu versorgen und um Ihnen ein köstliches Gericht zum sofortigen Zubereiten oder ein schmackhaftes Geschenk zum Mitnehmen am Ende Ihres Urlaubs zu empfehlen. In den Sommermonaten sind die Öffnungszeiten unseres überdachten Marktes natürlich länger und auch die Präsenz der Stände ist größer, aber die Möglichkeit, schmackhafte und vor allem typische Einkäufe für Ostern, Weihnachten und Neujahr mit dem Charme von Grado außerhalb der Saison zu tätigen, ist garantiert.

Grado und seine Fahrradwege

Grado, auch «Sonneninsel» genannt, kann ebenso «Insel der Fahrräder» definiert werden. Unsere Gemeinde wurde zum fünften Mal mit 5 bike-smile der gelben Flagge F. I. A. B. ausgezeichnet, eine Anerkennung , die nur 6 Gemeinden auf nationaler Ebene erwerben konnten . Dutzende Kilometer Radwege, besonderes Augenmerk auf Umweltschutz und zukunftsorientierte Mobilität, geringe Motorisierung, thematische Veranstaltungen, Wettkampf- und Amateursportveranstaltungen, Hotels und andere «bike-freundliche» Unterkünfte, außerstädtische und maritime Transportdienste in den Sommermonaten mit der Möglichkeit eines Fahrradverleihs mit technischem und mechanischem Service und ein funktionales Bike-Sharing-Service machen Grado zu einem idealen Ziel für die steigende Zahl von Radtouristen. Seit einigen Jahren nimmt der Radtourismus exponentiell zu und die Insel wird diesem positiven Trend dank des internen Radwegenetzes, des FVG2-Adria Bike, und vor allem des Alpe Adria-Radweges gerecht. Letzterer verbindet Salzburg und damit Österreich und die Alpen auf über 400 Kilometern mit der nördlichen Adria. Eine Teilstrecke der Alpe Adria, eventuell mit der speziell für den Personen- und Radverkehr ausgerüsteten grenzüberschreitenden Bahnverbindung, bietet Ihnen die Möglichkeit, völlig unterschiedliche Landschaften, fast unberührte Natur, kulturelle, gesellschaftliche und architektonische Vielfalt zu entdecken: die UNESCO-Stätten Palmanova und Aquileia oder die nach dem Erdbeben wiedererrichteten Orte Venzone und Gemona können zusammen mit der Verkostung lokaler Spezialitäten interessante Etappen sein. Für die weniger trainierten bietet Grado Tipps für Radwege in der Nähe: am Morgen oder bei Sonnenuntergang ist es wirklich unbezahlbar, mit dem eigenen Rad die über 4 Kilometer lange Lagunenstrecke der Regionalstraße 352 bis nach Belvedere di Aquileia zu durchqueren; ebenso kann man durch die üppige Vegetation von Grado Pineta , der Campingplätze oder dem Golf Club Grado das außergewöhnliche Naturschutzgebiet Valle Cavanata erreichen; es ist empfehlenswert, weiter bis zum Caneo zu fahren und dabei die «flache» und dennoch lebendige und aktive Gegend des Landwirtschaftsortes Fossalon und die Unberührtheit beider Naturgebiete, die reich an Flora und Fauna sind, zu bewundern. Wenn man hingegen weiter Richtung Monfalcone fährt erreicht man nach Überquerung der Brücken des Primero-Kanals und des Isonzato den Fluss Isonzo, « der den Völkern Europas heilig ist»: eine Reihe von Obst- und Gemüseständen, Weingärten und Bauernhöfen wird die Radfahrer bis zu den Monfalconer Werften und seinem Themenpark des Ersten Weltkriegs begleiten, vom Meer und der Lagune bis zur Hochebene des isontinischen Karstes.

Die Lagune und ihre Schätze: Fische, Pflanzen und Santonego

Experten zufolge gab es die Lagune von Grado zur Zeit der Römer nicht, sondern es erstreckte sich an ihrer Stelle eine niedrige Schwemmlandebene. Es scheint, dass das Gebiet zwischen dem antiken Aquileia und dem Meer von Wohnsiedlungen und Strukturen für wirtschaftlich-kommerzielle Aktivitäten besetzt war, die mit dem Hafensystem, d.h. dem Flusssystem von Aquileia und dem Seesystem von Gradus, funktionierten. Dieses Gebiet wurde von der Mündung eines großen Flusses durchquert, wahrscheinlich des Natiso cum Turro, der von Plinius dem Älteren in seiner "Naturgeschichte" erwähnt wird und dessen Mündung in die Adria weiter südlich liegt als das Zentrum des heutigen Grado. Tatsächlich muss die Küstenlinie unseres Ortes etwa einen halben Kilometer weiter vorgerückt sein, und die eigentliche Lagune dürfte sich um das 7. Jahrhundert infolge verschiedener hydrogeologischer Veränderungen gebildet haben. Wenn der künstliche Kanal von Anfora tatsächlich in römischer Zeit gegraben wurde, um Aquileia mit dem Meer zu verbinden, dann wäre heute nur noch die Hauptstrecke, die der Natissa entspricht, von dem alten Fluss übrig: Es ist sehr schön, den Fluss hinaufzufahren, nachdem man die heutige Lagune durchquert hat, die zusammen mit der viel älteren Lagune von Marano Teil des venezianischen Lagunensystems zwischen dem Po-Delta und der Isonzo-Mündung ist. Darüber hinaus ist der westliche Teil der Lagune von Grado (Palù de Soto) früher entstanden als der östliche Teil (Palù de Sora), und die direkt oder indirekt auf menschliche Aktivitäten zurückzuführenden Veränderungen, wie der Bau von Dämmen und die Landgewinnung, haben die Lagune erheblich verändert. Nicht zuletzt ermöglichen die Gezeiteneinlässe, d. h. die durch Stege einer bestimmten Länge geschützten Öffnungen für die Kommunikation mit dem Meer, die Ebbe und Flut, wodurch sich die Landschaft der Lagune auffällig verändert: Salzwiesen, Küstenstreifen und Küstenlinien liegen über dem mittleren Hochwasserstand; Watt und Nebenkanäle befinden sich zwischen dem mittleren Hoch- und Niedrigwasserstand, während Sümpfe, Hauptkanäle und Laguneneinlässe unterhalb des mittleren Niedrigwasserstands liegen. Von der Mündung des Flusses Tagliamento im Westen bis zur Mündung des Flusses Isonzo im Osten erstreckt sich unser Lagunensystem über eine Länge von etwa 30 Kilometern und eine Fläche von ca. 160 Quadratkilometern. Der Salzgehalt in der Lagune von Grado, die eher maritime Merkmale aufweist, ist daher höher als in der Lagune von Marano. Typische Lagunen-Ökosysteme haben die Entwicklung einer reichhaltigen Flora mit Baumarten wie Tamarisken, Seekiefern, Wacholder, Ulmen, Weiden und verschiedenen Pflanzen begünstigt, die für Gebiete mit Brackwasser charakteristisch sind: Die wichtigste unter ihnen ist das Limonium mit seinen schönen violetten Blütenständen, den berühmten fiuri de tapo im gradeser Dialekt. Was die Fauna betrifft, so ist das Lagunengebiet neben den zahlreichen Fischarten und den Fischtälern auf einigen der Inseln ein Paradies für Vogelbeobachter: Viele Wasservögel nisten hier oder machen auf ihren Wanderungen Station, und neben den vielen Möwen gibt es auch Reiher, darunter Graureiher und Seidenreiher sowie Stockenten und Seeschwalben. Die Anwesenheit des Menschen in der Lagune wird durch die casoni gut bezeugt: Die Fischerhütten, die einst das ganze Jahr über bewohnt waren, wurden größtenteils modernisiert und komfortabler gestaltet, haben aber alle einen rechteckigen Grundriss, ein pyramidenförmiges Dach und eine einzige Tür im Westen zum Schutz vor der Bora, dem starken Ostwind, behalten; die unvermeidlichen Baumaterialien, die in der Lagune zur Verfügung standen, waren natürlich Holz, Stroh und Schilf. Zwischen Schilf, Kanälen und Casoni (typische Fischerhütten) ist eine Fahrt mit dem Boot in die Lagune ein fester Bestandteil eines Besuchs oder eines Urlaubs in Grado, und anstatt eine Flaschenpost zu finden, ist es durchaus möglich, eine Flasche mit einer schönen Botschaft zu finden: die des grünen Santonego, des lokalen Meerwermutlikörs, der berauscht und zur Meditation anregt...

Naturschutzgebiet Cavanata-Tal

Das Naturreservat Valle Cavanata, das wie das nahe gelegene Naturreservat Foce dell'Isonzo ganzjährig besucht werden kann, wurde 1996 durch ein regionales Gesetz eingerichtet, war aber bereits 20 Jahre zuvor als Feuchtgebiet von internationalem Wert im Rahmen der Ramsar-Konvention anerkannt worden. Es bietet einen besonders günstigen Lebensraum für rastende und nistende Wasservögel. Bislang wurden auf den mehr als 300 Hektar etwa 250 verschiedene Arten gezählt, von denen knapp 70 im Meer leben. Im östlichsten Teil der Lagune von Grado, die mit einem verstellbaren Schleusensystem zur Verbindung mit dem Meer aufgestaut wurde, befand sich ein Fischertal, das bis Mitte der 90er Jahre in Betrieb war und dann geschlossen wurde, um die Vogelwelt zu fördern. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das gesamte Gebiet einer umfassenden Landgewinnung unterzogen, um Platz für die Landwirtschaft zu schaffen, was zu tiefgreifenden Veränderungen führte. Vom nahegelegenen Grado aus ist dieses Schutzgebiet ein ideales Ziel, um buchstäblich in die unberührte Natur einzutauchen, mit verschiedenen Umweltmerkmalen und einer auf das Äußerste reduzierten menschlichen Beeinträchtigung des Gebiets. Das Naturschutzgebiet ist von Grado aus mit einem schönen Spaziergang oder einem Ausflug mit dem Fahrrad über den Radweg FVG2 von etwa 6 km zu erreichen, der wiederum mit dem Fahrrad bis zum Naturschutzgebiet "Caneo" fortgesetzt werden kann. Das gut ausgestattete Besucherzentrum des Reservats, das vor 20 Jahren eingerichtet und kürzlich modernisiert wurde, ist in den Wintermonaten nicht so oft geöffnet, bietet aber eine breite Palette von Aktivitäten an, darunter Führungen, pädagogische Workshops und spezielle Veranstaltungen, die auf die Altersgruppe der Besucher zugeschnitten sind. Sowohl innerhalb als auch außerhalb des Zentrums wurden besondere Maßnahmen ergriffen, um der Öffentlichkeit einen Überblick sowohl über die typische Flora und Fauna der Lagune als auch über die Vergangenheit, die enger mit der Anwesenheit des Menschen in diesem Gebiet verbunden ist, zu vermitteln. Die Wanderwege "Del Mare" und "Della Valle" sind absolut eindrucksvoll und ermöglichen es, die biologische Vielfalt in ihrer reinsten Form zu bewundern, eine der Stärken des Naturschutzgebiets des Cavanata-Tals, wo ständig auf die optimale Erhaltung der natürlichen Lebensräume geachtet wird. In der üppigen Vegetation, die sowohl durch vom Menschen eingeführte Pflanzen als auch durch spontane Arten entstanden ist, oder in den Wiesengebieten können Säugetiere wie Füchse, Hasen, Wildschweine und Rehe gesichtet werden, und verschiedene Fisch-, Reptilien- und Amphibienarten sollten als typische, vielleicht weniger sichtbare Fauna nicht vergessen werden. Die Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung sind außergewöhnlich: Dank des Frühjahrszuges sind im April die meisten Arten zu sehen, während in den Wintermonaten die meisten "Gäste" anzutreffen sind. Je nach Jahreszeit kann man viele Enten, darunter Stockenten, aber auch verschiedene Reiher oder Raubvögel, und von Zeit zu Zeit die prächtigen Flamingos bewundern, nicht zu vergessen die königlichen Schwäne oder Wildgänse; der Anser anser wurde als sehr passendes Symbol des Reservats gewählt.

Fossalon und weißer Spargel

Der fruchtbare landwirtschaftliche Ortsteil der Gemeinde Grado, Fossalon genannt, ist jüngeren Ursprungs und historisch sehr interessant. Ende der 20er Jahre verkaufte das Kommissariat von Grado 2.000 Hektar der im äußersten Osten gelegenen Lagune an die Wohlfahrtseinrichtung der nationalen Kämpfer. Die lokalen «casonieri» waren offenkundig gegen die gewaltige Urbarmachung und gegen die ersten neuen Bewohner, von denen einige sogar mit dem Fahrrad aus dem benachbarten Venetien kamen. . .Anfang der 40er Jahre richtete man im Gebiet der so genannten «Bonifica della Vittoria» ein Zwangsarbeiterlager ein, in dem über 200 Italiener interniert wurden, welche der slowenischen Minderheit angehörten und die allgemein als «Verwandte von Rebellen», d. h. Verwandte mutmaßlicher Partisanen mit anti-italienischen Gefühlen, identifiziert wurden. Die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Arbeitskräften der «Behörde der drei Venetien», die die Grundstücke in Fossalon verwaltete, entlastete de facto die Gefängnisse in Görz, obwohl Grado damals der Provinz Triest angehörte. Arbeitsverweigerer brachte man nach Triest ins Gefängnis ; das Arbeitslager wurde am 8. September 1943 geschlossen. Später, zur Zeit des neuen Jugoslawiens von Tito, flüchteten mehr als 1.700 Italiener ins Exil, vor allem aus Zara, aber auch Rijeka, Pula und anderen istrianischen Orten. In der Nachkriegszeit, mit dem Bau der Brücke über den Primero-Kanal und dem zunehmenden Tourismus endete die Isolation des gesamten Gebiets. Heute ist in Fossalon ein Rückgang der Bevölkerung zu verzeichnen, obwohl die landwirtschaftlichen Betriebe gut funktionieren und eine ausgezeichnete Qualität an Obst und Gemüse sowie Milchprodukten liefern. Die einzigartige Landschaft und zwei Naturschutzgebiete mit einer reichen und vielfältigen Flora und Fauna können die Urlauber zu Fuß oder mit dem Rad bewundern. Das Gemeinschaftsgefühl der Einwohner von Fossalon und die Vernetzung der lokalen Bauern tragen entscheidend zum Erfolg des traditionellen Spargelfestes bei, das von der «Pro Loco di Grado» organisiert wird. Vielleicht weiß nicht jeder, dass weißer Spargel, Asparagus officinalis, in Erddämmen kultiviert und unterirdisch gestochen wird: da der Prozess der Chlorophyll-Photosynthese nicht stattfindet, bleibt er weiß und im Geschmack zarter als der in der Sonne gereifte grüne Spargel. Wer diese schmackhafte Variante genießen will darf das Spargelfest absolut nicht versäumen : Verkostungen von ausschließlich weißen Spargel-Spezialitäten, Ausstellung und Markt dieses lokalen Produktes, Veranstaltungen und verschiedene Attraktionen in Fossalon, aber auch in Grado dank der Beteiligung vieler Gastronomen, die den weißen Turione auf der gesamten Insel anbieten.